Sonntag, 30. November 2008

Tag 4: Als Gebirgspass ungeeignet ...


Die Etappe startete am Morgen mit blauem Himmel. Auf kleinen, stetig ansteigenden Straßen gelangten wir in gemütlicher Fahrt nach Maiern am Schneeberg auf 1400 Metern, dem Ausgangspunkt für einen wilden Ritt über die 2687 Meter hohe Schneebergscharte.
Laut Wikipedia werden "nur besonders schroffe und abweisende Geländeeinschnitte auch als Scharte bezeichnet. Sie sind im Allgemeinen als Gebirgspässe ungeeignet ...". Idealen Voraussetzungen also, für eine Überquerung mit dem Bike :D
Ab Maiern führte uns dann eine schmale, dafür zu Beginn extrem steile Straße in die Höhe. Doch bereits auf den ersten Metern dezimierte sich unsere Gruppe. Borsti musste aufgrund von Knieproblemen aufgeben und in Sterzing die Rückfahrt mit dem Zug antreten. Damit nur noch zu viert, kämpften wir uns durch das Lazzacher Tal zu den Ruinen des alten Poschhauses, welches in früheren Zeiten die Aufgabe der heute in direkter Nähe stehenden Moarer Almhütte übernommen hatte.
Doch selbst wenn die bisherige Steigung schon ordentlich an unseren Kräften gezehrt hatte, nun war Schluß mit lustig. Und zwar nicht nur mit lustig, sondern auch mit Fahren. Während auf den letzten ca. 600 Höhenmetern zur Scharte so manch Wander kapituliert hätte, gab es für uns kein zurück. Schieben und Tragen bestimmte unser Los bis zum Höhepunkt des Tages. Und wir waren nicht die einzigen Irren, welche sich von dieser Herausforderung nicht abschrecken ließen ^^. Von dieser Stelle daher, viele Grüße an den Radfuchs :D
Oben angekommen war dann kurzfristig durchatmen angesagt, was sich aber gar nicht so einfach gestaltete. Platz ist nämlich eine Sache, die man auf der Schneebergscharte nicht findet. Dafür aber einen grandiosen Ausblick auf die umgebende Bergwelt.
Danach ging es mit kurzem Stop an der Schneeberghütte in krasser Downhill-Manier Richtung Tal nach Moos. Zielpunkt der Etappe. Problematisch war diesmal jedoch das finden einer Unterkunft. Und so durften wir bei einbrechender Dunkelheit schon die ersten Höhenmeter der folgenden Etappe zurücklegen, bis wir uns nach gepflegtem Mal ins Bettchen fallen lassen konnten.
Am Ende nur soviel, 1878 Höhenmetern auf 51.55km gefahrener Strecke (schieben und tragen also nicht inbegriffen ^^).
Total Irre !

Dienstag, 25. November 2008

Tag 3: Viva Italia

Wenn auf den bisherigen Etappen mehrere Gipfel zu überqueren waren, stand heute nur eine einzelne Passüberquerung auf dem Plan. Am Pfitscher-Joch sollten wir Österreich verlassen und nach Italien einfahren.
Doch halt. Beginnen wir von vorn.
Eigentlicher Start der Etappe sollte Mayrhofen sein. Da wir am Abend zuvor aber bereits ein paar Kilometer eher Unterkunft fanden, mussten diese zu Beginn noch zurückgelegt werden. Eigentlich kein Problem, zum Einfahren schön ins Tal rollen. Doch irgendwie haben wir da etwas verwechselt. Bevor wir uns durch eine schicke Serpentinen-Kombination ins Tal retten konnten, ging es direkt erstmal schööön bergauf. Da mussten wir in Mayrhofen erstmal Proviant nachladen.
Von dort führte uns eine schicke Bergstraße Richtung Schlegeisspeicher. Doch irgendwie wollten uns die Ösis net so recht gehen (bzw. fahren :P) lassen uns sperrten prompt die Straße für Fahrräder. Durch eine nette Offroad-Einlage konnten wir diesen Abschnitt aber problemlos umfahren und erhaschten bei der Rückkehr auf die Straße den ersten Blick auf die Staumauer. Um das Niveau der Staustufe zu erreichen fehlten zu diesem Zeitpunkt jedoch noch einige Höhenmeter. So schlängelten wir uns der Straße folgend auf 1782 Meter, wo wir die zurückgelegte Strecke von der Staumauer aus noch einmal Revue passieren lassen konnten.
Doch viel Zeit zum Verweilen blieb nicht. Das Pfitscher-Joch lachte uns bereits aus der Ferne entgegen. Also ging es weiter, über Stock und Stein. Mal schieben, mal fahren. Als der Pass dann bereits in greifbarer Nähe schien, öffnete der Himmel seine Schleusen. Regen, mal wieder. Die Grenze nach Italien kaum wahrnehmend, kämpften wir uns Richtung Pfitscherjochhaus auf 2276m, wo ein heißer Tee in der durchaus gut geheizten Gaststube neue Kräfte für die Abfahrt mobilisierte.
Und die Abfahrt ist durchaus eine Erwähnung Wert *gg*. Der Regen war weitergezogen und ich habe selten so viele Höhenmeter in so kurzer Zeit vernichtet :D
Nachdem wir im Anschluss eine Unterkunft kurz vor Sterzing gefunden hatten, ließen wir den Tag landestypisch ausklingen: mit Pizza!
Resultat der Etappe: 1833 Höhenmeter auf 79.09km Strecke.

Fantastico!

Donnerstag, 20. November 2008

Tag 2: Jetzt wirds pengelig

Von 762 auf den 1938 Meter hohen Pengelstein. Und das nach ausgiebigem Frühstück. Da am voherigen Abend Daniel noch zu uns gestoßen war, machten wir uns zu fünft auf die mit durchschnittlich 12% schön geschmeidige Steigung. Das machte Lust auf mehr! Was sich übrigens wohl auch die Sonne dachte, welche unsere erste Bergwertung fast komplett verschlafen hatte. Die Abfahrt wollte sie wohl nicht verpassen, und wußte auch warum ... Schotter und extrem(!) steil. Da war die Sattelabsenkung auch nicht viel mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber wie heißt es so schön? Runter kommen sie alle ;)
Im Anschluß stand bereits die nächste Bewährungsprobe vor der Tür. Bergwertung Nummer 2 des Tages: das Stangenjoch. Der Anstieg auf denen mit Gras bewachsenen Pfaden gipfelte schließlich in einer erneuten Trageeinlage.
Währenddessen herrschte im Tal eine brütende Hitze, welche uns, dort wieder angekommen, willkommen hieß. Um den letzten sich abzeichnenden Anstieg des Tages zu überstehen, durfte kurzfristig die Radlhose gegen die Bade Variante ausgetauscht werden. Angenehm erfrischt nahmen wir den letzten Anstieg zum Gerlospass unter die Räder. Diesmal zwar komplett asphaltiert, aber nicht weniger schwierig. Denn um ehrlich zu sein, mit einer derartigen Steigung an dem sich dem Ende zu neigenden Tag hatte doch keiner von uns mehr wirklich gerechnet.
Nach 6 Stunden und 25 Minuten Fahrzeit erreichten wir schließlich Hainzenberg kurz vor Mayrhofen, wo wir unser Unterkunft fanden.
Den vergangenen Tag kennzeichneten am Ende 2544m Höhenmeter und 94 zurückgelegt Kilometer. Alpencross wie aus dem Buche!

Dienstag, 18. November 2008

Tag 1: Einrollen

Der Morgen begann so, wie der Abend geendet hatte: Nass.
Jedoch zu Beginn mehr von unten, als von oben. Also nicht ganz so tragisch. Dafür eine Luftfeuchtigkeit wie in der Waschküche. Somit war kein Blick auf den Watzmann zu erhaschen. Der hüllte sich lieber in dichten Nebel.
So oder so. Los gings. Und das nicht zu knapp. Der erste Anstieg hinauf zum Hirschbichl hatte es bereits in sich. Steigungsprozente jenseits der 25% warteten auf unser Quartett: Andi, Rinkes, Borsti und meine Wenigkeit. Zu allem Übel überholten uns auf unserer ersten kurzen Pause drei Mädels im Raddress. Die konnten wir ja schlecht ziehen lassen. Wie hätte das denn bitte ausgesehen ? ;)
Einmal oben, gab auch die Sonne ihr erstes Gastspiel und verdrängte Nebel und Regenwolken.
Als Pass Nummer zwei des Tage Stand der Römersattel auf dem Plan. Übungsgelände des Bundesheeres ... alles klar. Hier war auch zum erstmal Platzwechsel angesagt: Runter vom Rad, tragen. Und dies nicht zu knapp. Grenzwertig!
Dagegen war die letzte Passquerung des Tages am Lämmerbichl schon fast Erholung. Auch wenn es da anders lautende Aussagen gibt :D
Dank Kirmes war in Kitzbühel natürlich an eine bezahlbare Unterkunft nicht zu denken, wodurch wir erst im Nachbarort, dann jedoch eine super Unterkunft fanden.
Ergo, 2605 Höhenmeter auf 109km Strecke: Einrollen sieht anders aus ;)

Montag, 17. November 2008

Stichtag

Wir schreiben Freitag den 1. August 2008.
Aufbruch.
Erlangen war bereits am Vortag unter freundlicher Mithilfe der deutschen Bahn erreicht wurden. Nachdem sich Andi die vorerst letzten Stunden Diplo-Zeit nicht entgehen lassen wollte, rätselten Rinkes und ich, ob das noch Regen oder doch schon Schnee war, der hier etwas nördlich von Nürnberg vom Himmel fiel.
So oder so. Ideales Transalp-Wetter sah anders aus.
Egal, wirklich losgehen sollte es ja auch erst am Folge-Tag. Heute musste erstmal der Bahnhof so trocken wie möglich erreicht werden.
Ersetze "trocken" durch "nass" und "wie möglich" durch "pitsch-patsch", dann kam es der Sache eigentlich recht nahe ;)
Mein extra auf hochglanz poliertes Stereo sah aus wie ein begossener Pudel.
Im Laufe der Bahnfahrt Richtung Berchtesgaden verzog sich das schlechte Wetter zuerst, um dann mit Blitz und Donner zurückzukehren. In Berchtesgaden war kaum die Unterkunft erreicht und der Himmel öffnete wieder seine Pforten.

Samstag, 15. November 2008

Asche

... auf mein Haupt. Habe meinen guten Blog zuletzt (um genau zu sein, seit dem Alpencross ^^) etwas schleifen lassen. Ich gelobe hiermit feierlich Besserung. Und wie versprochen gibt es natürlich auch noch den Transalpenaction Impressionsbericht.
Also, nicht verpassen, in den nächsten Tagen gehts los ;)