Freitag, 11. Dezember 2009

Tag 3: Stippvisite am Lago Maggiore

Und da simmer wieder. Zeit wurde es ja wieder. Doch dank Netbook, komm ich jetzt auch im Zug n bissl zum Schreiben ;)
Also, weiter geht’s mit der Trans Alp.




Samstag morgen, an den Ufern des Comersees zieht sich die Dunkelheit zurück und überlässt dem Tag die Herrschaft. Ich winde mich aus dem Schlafsack und schlüpfe in die Badehose. Fünf Schritte später stehe ich im Wasser des Lagos. Während die Anderen langsam ihr Nachtquartier verlassen, ziehe ich bereits ein paar Bahnen im frischen Wasser. Was gibt es besseres um einen Tag mit 2000 Höhenmetern einzuleiten?
Nachdem im Anschluss jeder seine sieben Sachen wieder zusammengepackt und etwas Proviant für die nächsten zwei Tage gefasst hatte, ging es los Richtung Passo del Jorio. Quasi direkt in Dongo stürzten wir uns in den Anstieg, welcher den Großteil unseres restlichen Tages bestimmen sollte.
Begleitet von ein paar vereinzelten Regentropfen, schlängelten wir uns immer weiter den Berg hinauf. Höhenmeter um Höhenmeter. Dabei wurden aus Straßen zunächst asphaltierte Wege und schließlich reine Schotterpisten.
Mit der Höhe kam jedoch auch das schöne Wetter. Die Regenwolken verzogen sich und im finalen Abschnitt des Anstieges wurden wir von der Sonne begleitet. Einfacher wurde dieser dadurch jedoch nicht. Die direkte Zufahrt zum Rifugio knapp unterhalb des Passos war mit grobem Gestein geplastert, was der konditionellen Komponente noch technische hinzufügte. Genau zu jener Zeit hatte sich außerdem eine Gruppe von Italienern in den Kopf gesetzt, unbedingt ins Tal zurückkehren zu wollen. Und zwar im Gegensatz zu uns, mit dem AUTO. Unabhängig davon, wie auch immer sie überhaupt das Rifugio erreicht hatten, ging ihre halsbrecherische Abfahrt recht flott von statten, so das wir uns jedoch insgesamt zwei mal in Straßengraben retten mussten.
Nachdem wir dann doch noch, einer nach dem anderen, das Rifugio als Zwischenziel unserer Etappe erreicht hatten, war erstmal eine Stärkung in Form einer ordentlichen Portion Pasta dringend von Nöten.
Frisch gestärkt machten wir uns anschließend auf Richtung Lago Maggiore. Drei Minuten Tragepassge später, standen wir erstmal auf dem Passo, welcher nochmal einen beeindruckenden Überblick über den zurückgelegten Anstieg offenbarte.
Während der erste Abschnitt der Abfahrt noch recht zügig zurückzulegen war, stockte das Ganze nachdem wir die Richtung gen Alpe di Giumello wechselten. Kurze knackige Trailpassagen wechselten sich mit komplett verblockten Abschnitten ab, in welchen wir die Bikes über Bäche, umgestürzte Bäume und Felsvorsprünge bewegen mussten. Zu allem Überfluss hatte sich eine Gruppe von Kühen den ohnehin schon engen Weg als Rastplatz erwählt. Wann immer wir uns in ihre Richtung bewegten, flüchteten sie panische ein paar Schritte, bevor sie erneut unsere Einflugschneise belagerten. Um dieser Belagerung zu entgehen, half nur ein beherztes Ausweichen unsererseits in die Prärie. Zu diesem Zeitpunkt war uns bereits klar, dass ein abendliches Bad im Lago Maggiore wohl aufgrund von Zeitmangel ausfallen werden würde.
Nachdem wir schließlich die Alpe erreicht hatten, konnten wir wieder Geschwindigkeit aufnehmen. Auf Asphalt ging es mit Höchstgeschwindigkeit ins Tal nach Bellinzona. Hunderte, zuvor hart erkämpfte Höhenmeter verflogen bergab ins nichts, bis wir das Höhenniveau des Lago Maggiores, und schließlich Locarno erreichten. Jedoch weder dem Lago, noch dem prunkvollem Städtchen an seinem Ufer konnten wir besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Die hinter den Bergen untergehende Sonne ließ uns keine Zeit zum verweilen. Und so mussten wir bereits mit der anschließenden Einfahrt ins Valle Maggia den Kampf gegen die aufkommende Dunkelheit aufnehmen, bevor wir mit schwindenden Kräften unsere Unterkunft in Form eines Heulagers auf dem Dachboden einer Scheune erreichten.
Um das ganze noch einmal in Zahlen zu fassen: 94,89 Kilometer und 2046 Höhenmeter in 7 Stunden überwunden. :)

Mittwoch, 23. September 2009

Tag 2: Trailsurfen zum Lago di Como


Lindau, sechs Uhr morgens. Der Bernina ruft! Schlaf- und Biwaksack verstauen, am nächsten Brunnen etwas frisch machen, Beißerchen putzen und ab gehts zum Bahnhof. Zehn Minuten vor sieben geht unser Zug nach St. Margrethen, wo wir zum ersten mal den Zug wechseln und nach Chur weiterdüsen. Dort besteigen wir standesgemäß den Bernina Express, das erste Highlight des Tages. Über steinerne Brücken, Viadukte, Kehr- und Spiraltunnels legen wir in einer traumhaften Kulisse bereits über 1000 Höhenmeter zurück. Auf einer Höhe von 1700m jedoch ist Schluss mit fahren lassen. In Samedan heißt es endlich Bikes fassen und ran an den Speck. Den Anstieg zum Passo del Bernina konnten wir uns schließlich nicht entgehen lassen. Zu Beginn führt uns der Weg durch dichten, größtenteils stark verblockten Lärchenwald. Zwar schön anzusehen, aber gleich mit der ersten Tragepassage verbunden ;)
Nachdem wir die Baumgrenze unter uns gelassen hatten, führte uns ein Schotterweg hinauf zum Pass. Den Stausee auf Passhöhe von 2328m umrundeten wir auf der dem Hospizio und der Bahnstrecke gegenüber liegenden Seite. So konnten wir zwar dem Massentourismus entgehen, mussten jedoch eine größere Fläche Restschnee überqueren, welche genau auf unserem Weg hoffte, den Sommer überstehen zu können. Ausrutschen wäre hier fatal gewesen: Ein falscher Schritt und man wäre samt Bike in den See gerutscht.
Nachdem wir jedoch auch dieses kleine Hindernis bewältigt und die Staumauer des Sees erreicht hatten, ging es bergab. Poschiavo wartete. Nach kurzer Abfahrt passierten wir die Alp Grüm, wo sich uns ein Ehrfurcht erbietender Ausblick auf den Gletschers des Piz Palü eröffnete. Kurz danach wurden wir zum erstern unplanmäßigen Stop gezwungen. Während Andi seine Pumpe an einen anderen Biker verliehen hatte, wollte auch einer seiner Schläuche urplötzlich die Luft nicht mehr halten.
So ging es erst nach kurzem Schlauchwechsel weiter steil bergab Richtung Tal. Doch anscheinend wollte uns der Bernina nicht gehen lassen: Alle paar Meter wurde der Weg auf seiner kompletten Breite von einer aufgestellten Steinreihe durchzogen um gegebenenfalls das Wasser abzuleiten oder wie ich vermute, um Mountainbikern das Leben zu erschweren. ;) Und genau dies wurde vermutlich Christoph zum Verhängnis: Platten und somit auch Schlauchwechsel Nummero zwei erforderlich. Zu diesem Zeitpunkt befürchtete ich bereits, dass mein Schmugglertrail zwischen Poschiavo und Tirano aufgrund zeittechnischer Probleme wohl ausfallen werden müsste. Dieses Gefühl manifestierte sich nachdem wir uns wieder in die Abfahrt stürzten und es klar wurde, was uns der Bernina als nächstes kredenzte. Nur unterbrochen von vereinzelten Querungen der Bahnstrecke führte uns meine Route über einen Monstertrail in die Tiefe. Stock und Stein erforderten unsere volle Aufmerksamkeit und brachten die Bremsscheiben zum glühen. Es folgte Kehre über Kehre und mir wurde klar, dass ich mich bei der zeitlichen Planung doch grob verschätzt hatte ;)
Bei der Ankunft in Poschiavo mussten wir uns schweren Herzens schließlich eingestehen, dass der Schmugglertrail zugunsten der Straße weichen würde müssen, um unseren einstündigen Bahntransfer von Tirano nach Morbegno zu erwischen, ohne welchen das Erreichen des Comersees am selbigen Tag problematisch gewurden wäre.
Angekommen in Morbegno lagen nochmals 40km Straße vor uns, bevor wir kurz vor Gravedona in den Lago springen konnten.
Im Anschluss wollten wir eigentlich nur noch etwas essbares zwischen die Beißerchen bekommen, bevor wir irgendwo an den Ufern des Sees unser Nachtquartier beziehen konnten. Doch beides gestaltete sich nicht so einfach wie gehofft. Aufgrund des Nationalfeiertages war die komplette Region auf den Beinen. In ufernähe war in keinem Restaurant auch nur noch ein Tisch zu finden und so wurden wir erst in den verwinkelten Gassen im Stadtinneren von Gravedona fündig. Nach einer Portion Carbonara gabs zum Abschluss des Abends noch ein nettes kleines Feuerwerk über der See. Kein Vergleich zu den Flammenden Sternen, aber immerhin hatte man sich Mühe gegeben. ;)
Den geeignetsten Platz zum Übernachten fanden wir dann kurz vor Dongo direkt am Wasser. Zwar waren auch dort die ganze Nacht noch heimkehrende Italiener anzutreffen, aber nach solch einem Tag waren wir nur noch froh, endlich ein paar Stündchen Schlaf mitnehmen zu können.
Für die Freunde der Statisik: 86,27 gefahrene Kilometer und 629 Höhenmeter in 5 Stunden und 19 Minuten, welche wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 16,2 km/h hinten uns gelassen hatten.

Donnerstag, 3. September 2009

Tag 1: Bodensee wir kommen

Allora, cominciamo noi. Trans Alp 2009 Berichterstattung. Relive, sozusagen ;)
Eins im voraus: Diesmal lief das ganz im Vergleich zu letztem Jahr fast schon planmäßig. Fast ;)
Zu Beginn mache ich es mir ausnahmsweise mal etwas einfach. Außer einer längeren Zugfahrt gibts da nämlich nicht allzu viel zu berichten. Doch von Anfang an:
Ich war bereits am vorherigem Mittwoch von Gera nach Forchheim angereist. Da die Bahn die komplette Strecke zwischen Bamberg und Forchheim aufgrund von Bauarbeiten geschlossen hatte, gleich inklusive Prolog. 30km in einer knappen Stunde auf dem MTB. Damit hätte das gelbe Trikot doch seinen ersten Träger gefunden gehabt ;)
Allerdings unter erleichterten Bedingungen. Da Dämpfer und Gabel noch immer beim Service waren, musste das Stereo zu Hause bleiben :´(
Stattdessen konnte ich auf ein 2008er Carbon Epic zurückgreifen, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Reschi aus der Radwelt Gera. Damit war die Zeithatz natürlich ein leichtes.
Aber zurück zum Donnerstag. Nach einer letzten Verpflegungsaufnahme im Globus am Vormittag, stieß Christoph zu mir. Direkt von der letzten Prüfung des Semesters. Punkt 17:35 starteten wir dann Projekt Trans Alp 09, im Zug Richtung Nürnberg. Kurze Zeit später gabelten wir in Erlangen Andi und Rinkes auf. Damit waren wir dieses Jahr schon komplett. Über Augsburg und Buchloe ging es an diesem Abend noch nach Lindau wo wir gegen 24 Uhr unser erstes Nachtlager auf einer bekannten Wiese direkt am Bodensee aufschlugen. Glücklicherweise hatten sich dort die dicken Regenwolken, welche uns unterwegs begleitet hatten mittlerweile verzogen und die anstehende Nacht verlief bis auf das klimpern der Leinen der Boote im Hafen relativ ruhig.

Montag, 31. August 2009

Lichterfest 2009


Bevor ich mit der Trans Alp loslege, noch ein kurzer Einschub. Vorgestern war wieder Lichterfest im Buga Park in Gera. Man hatte sich im Vergleich zu letztem Jahr meiner Meinung nach noch mehr Mühe gegeben. Überall Fackeln, Kerzen und bunte Lampen. Echt schick das Ganze. Der Laser der Abschlussshow wurde diesmal auch nicht auf ein gespanntes Netz projiziert, sondern viel stylischer auf eine Wand aus gesprenkeltem Wasser. Das einzige was etwas störte, für Ende August wars mit ca. 10° doch ein bissl kühl *bibber*

Donnerstag, 13. August 2009

Linkin Park @ Ferropolis


Bevor ich nachher gleich Richtung Alpen verschwinde und neues Material sammle, muss ich hier nochmal aktiv werden. Denn da war doch noch etwas, am 2. August 2009, was einen Blogeintrag auf jeden Fall notwendig macht. (Und nein, diesmal meine ich nicht die DTM ^^)
Richtig, Linkin Park gab das zweite von nur zwei Deutschlandkonzerten in diesem Jahr, und zwar vor der grandiosen Kulisse der Stadt aus Eisen, Ferropolis. 25.000 Menschen waren von überall her angereißt, um sich dieses Spektakel nicht entgehen zu lassen. Und sie taten gut daran.
Als Support spielten Funeral for a friend und Coheed and Cambria. Während mich die ersteren wirklich begeisterten, schafften es Coheed and Cambria über weite Strecken ihres Auftritts nicht so recht, dieses gleich zu tun.
Finally, Linkin Park. Joar, da kann man eigentlich nicht viel zu sagen, außer hammergeiler Auftritt. Haben quer durch alle Alben die besten Sachen gespielt, inklusive New Divide. Zwischendrin hat Chester seine neue Band Dead by Sunrise vorgestellt. Ob dies nun wirklich mitten im Auftritt hätte sein müssen, lässt sich sicher drum streiten. Jedoch war zumindest ihr letzter Song My Suffering richtig fett! Kann ich nur empfehlen mal reinzuhören. Gab damit anstatt drei sogar vier Bands, wollen also mal nicht meckern ;)
Btw, wir (Tina, Sabrina, Christoph, ich) hatten mal wieder richtig Glück gehabt. Vor der Bühne hatte man noch die ersten Reihen abgesperrt. Für die ersten die da waren, gabs jeweils ein weises Bändchen, was zum Eintritt ermächtigte. Wir hatten uns gerade mit unserer Location hinter dem Zaun angefreundet, als plötzlich noch ein paar Bändchen verteilt wurden, von denen wir jeweils auch eins abstauben und das ganze so wirklich aus der Nähe genießen konnten.
Jo, bei der Abfahrt nach dem Konzert war dann noch etwas Geduld angesagt. Sind am Ende ca. 2 1/2 Stunden nach Ankunft vom Parkplatz gefahren. Hat dann aber auch niemanden mehr wirklich gestört.
Aja, Fotos von Tina, nochmal gracie mille ;)

Dienstag, 4. August 2009

Höhenprofil der ersten Tage

Distanz : 387.30 km
geschätzte Zeit: 24:52:34 (ok, das ist wohl bissl unrealistisch ^^)
Anstieg: 12879 Meter
Abstieg: 12691 Meter
Start Höhe: 1724 Meter (Samedan)
Ende Höhe: 1913 Meter (Melchsee Frutt)
Minimum Höhe: 198 Meter (Gravedona)
Maximum Höhe: 2505 Meter (Passo della Novena)



Sind ja nur sechs 2000er und einer, der es mal werden wollte ^^
Unseren Freund den Susten noch garnicht eingerechnet ...

Mittwoch, 29. Juli 2009

Trans Alp 09 Planung - Tag 4

Über den Grimsel hoch zur Frutt.


Größere Kartenansicht

Eigentlich schon fast letzte echte Etappe der eigentlichen Trans Alp.
Für Tag 5 ist eine Tour zum Sustenpass geplant. Auch nochmal richtig knackig!
Tag 6 führt uns nach Luzern (vielleicht über den längsten Singletrail der Schweiz), von wo wir an Tag 7 Richtung Basel starten und mit dem Nachtzug schließlich zurück nach Thüringen fahren.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Trans Alp 09 Planung - Tag 3

Na dann. Tag 3: Königsetappe. Von Locarno gehts nach Ulrichen bzw. Obergesteln. Zwei Pässe: Naret und Novena alias Nufenen. Reichlich 3000 Höhenmeter.


Größere Kartenansicht

Sonntag, 19. Juli 2009

Trans Alp 09 Planung - Tag 2

Von Gravedona (Lago di Como) über den Passo del Jorio nach Locarno (Lago Maggiore).


Größere Kartenansicht

Hier dürfte es keine großen Änderungen mehr geben. Es wär sogar möglich, etwas Strecke vom Vortag oder von Tag drei noch mit zu übernehmen.

Mittwoch, 15. Juli 2009

Trans Alp 09 Planung - Tag 1

Jau. Dieses Jahr solls natürlich wieder in die Alpen gehen. Ziel ist, die letztes Jahr nicht beendete Route zu Ende zu bringen. Losgehen soll es am Abend des 13. August gen Lindau. Von dort am nächsten morgen nach Samedan in der Schweiz (direkt bei St. Moritz). Hier möchte ich mal meine Planung für Tag 1 präsentieren (der Rest folgt).


Größere Kartenansicht

Ob wir dies so fahren können, steht noch auf einem anderen Blatt. Vermutlich für Tag 1 zu lang, selbst mit nochmaligem Bahntransfer von Tirano nach Morbegno :(

Sonntag, 12. Juli 2009

Norisring DTM Wochenende 2009


Sooo, muss hier mal wieder was zum Besten geben. Zeit wirds ja. Schon wieder zwei Wochen her, dass die DTM ihre Zelte am Dutzendteich in Nürnberg aufgeschlagen hatte. Daher bekam ich Freitag abend etwas verspätet bereits Besuch von Christoph aus Dresden, welcher statt sich auf direktem Weg zu mir zu begeben, lieber direkt auf eigene Faust mal Forchheim erkunden wollte ^^
Samstag morgen, mit den ersten Sonnenstrahlen hieß es dann raus aus dem Bett. Halb sechs klingelte der Wecker, 6:42 ging der Zug Richtung Nürnberg. So zeitig muss ich normalerweiße ja nicht mal in der Woche raus.
Kaum an der Haltestelle des Frankenstadions angekommen, hörte man auch schon die Reifen quietschen. Die Polos waren nämlich bereits seit 7:30 auf der Strecke. Danach wurde es zum ersten mal richtig fett laut. 2 1/2 Stunden freies Training der DTM standen an! Allzulange konnten wir das Spektakel jedoch nicht genießen. Ein Gullideckel löste sich beim überfahren mehrer Fahrzeuge und durchschlug letztendlich das Heck von Markus Winkelhocks Playboy Audi. Das wars für den Samstag. Der Gullideckel jedoch begnüngte sich nicht damit, ein Fahrzeug nahezu zerstört zu haben, sondern sprang wild vergnügt Richtung der Fotografen am Streckenrand, welche nur durch schnelles ducken verhindern konnten, einen Kopf kürzer gemacht zu werden. Damit aber nicht genug, der Deckel musste natürlich wieder befestigt werden. Und das hat gedauert. Gerade auch deshalb, da nun sämliche anderen Deckel ebenfalls untersucht und meist auch nochmals neu verschweißt werden mussten. Da musste dann sogar das THW mit ran. Grob geschätzt 1 1/2 Stunden später ging es dann jedoch weiter. DTM! Während die Audis mit sattem Bass die Gegend rund um den Norisring zum beben brachten, erinnerte die Vorbeifahrt eines Mercedes eher an eine überdrehte Nähmaschine ^^
Kurz unterbrochen durch das erste Rennen der Formel 3, gings direkt weiter mit dem Qualifying. Und dies lief nicht ganz optimal. Im ersten Part verabschiedete sich bereits Oli Jarvis. Le Mans Champ Tom Kristensen, Martin Tomczyk, Mike Rockenfeller und Alex Prémat mussten im zweiten Abschnitt dran glauben. Damit standen unter den letzten acht nur noch drei Audis, zwei davon 2009er Modelle mit Timo und Eki. Grandios dagegen die Leistung von Katherine Legge, welche sich das erste mal und als einzige mit dem 2008er Audi für Runde 3 qualifizierte. Dort wurde es dann etwas turbulent. Nach dem Ende der Session standen vier der Mercesdes Fahrer ganz vorn. Jedoch hatten u.a. Ralf Schumacher und Jamie Green ein paar Runden zu viel gedreht und laut Regelbuch waren nur acht eben jener erlaubt. Damit rutschten Eki und Timo unter die letzten vier und konnten in den Kampf um die Pole doch noch eingreifen. Katherine positionierte sich letztendlich auf einem aussichtsreichen fünften Platz. Nun stellte sich nur noch die Frage, wer konnte in Abschnitt vier bei nur einer gezeiteten Runde das meiste aus seinem Fahrzeug herausholen.
Paffet und Spengler legten vor, Eki und Timo mussten nachziehen. Und auf sie war verlass: Doppelpole. Sauber.
Nach kurzer Unterbrechung war dann Supercopa Zeit. Das erste Rennen der Seat Leons stand auf dem Plan. Nur hatte Petrus anscheinend anderer Pläne. In kurzer Zeit kam soviel Wasser vom Himmel, dass man befürchten musste, die Fahrer könnten in ihren Fahrzeugen ertrinken. Wir hatten zu dieser Zeit gerade einen Abstecher ins Fahrerlager unternommen und konnten so glücklicherweise bei einem der Audi Stände unterschlüpfen. Nachdem der Himmel seine Pforten wieder geschlossen hatte, machten wir uns auf dem Weg zurück zur Tribüne und begegneten dabei u.a. Martin Tomczyk und Norbert Haug. Da sich aufgrund der Wettereskapaten jedoch die Lambos noch längere Zeit verzögern sollten, beschlossen wir, den Tag zu beenden und die Rückfahrt nach Forchheim anzutreten.


Sonntag morgen, 7:50. Das Rennen des Polo Cups stand auf dem Plan. Und da ging es direkt Rund. Bei der Ausfahrt aus der Grundigkehre kippte eins der Fahrzeuge auf zwei Räder, kollidierte mit der Fahrbahnbegrenzung und überschlug sich letztendlich. Während der Fahrer unverletzt seinen VW verlassen konnte, durfte sich nun auch der Mann mit den meisten gefahren Runden des Wochenendes wieder aktiv am Geschehen beteiligen: Das Savety Car war gefragt, da an der Einschlagstelle die Mauer geflickt werden musste. Nachdem die Polos ihr Rennen im Anschluss beendet hatten, stand endlich die Lamborghini Blancpain Super Trofeo auf dem Plan. Während die modifizierten Gallardos ihre Runde drehten, lief einem doch irgendwie ein bissl das Wasser im Mund zusammen.
Nach Formel 3 und Porsche Carrera Rennen war es dann soweit. Der Kampf der Herren der Ringe gegen die Sternenkrieger ging in eine neue Runde: das DTM Rennen stand an. Während Timo und Eki beim Start Platz eins und zwei behaupten konnten, verpatzte Katherine ihre gute Ausgangsposition und fiel bis auf Platz 14 zurück. Nachdem die erste Durchfahrt der Grundig-Spitz-Kehre noch problemlos bewältigt wurde, krachte es kurz nach dem Schöller S. Tomas Kostka im zwei Jahre alten Audi drehte sich und erwischte Oli Jarvis. Beide mussten das Rennen beenden. Gleichzeitig schnappte sich an der Spitze Eki Position eins, musste aber aufgrund von bereits geschwenkten gelben Fahnen Timo nach Ende der eingeleiteten Safety Car Phase wieder überholen lassen, um einer Bestrafung durch die Rennkommisare zu entgehen. Im Verlauf der Boxenstops konnte Timo seine Position behaupten, Eki jedoch viel hinter Spengler und Green auf Platz vier zurück. Beide Mercedes erhöhten den Druck, doch Timo konnte sich bis vier Runden vor Schluss behaupten. Dann wurde es Turbulent. In der Dutzendteichkehre gelang es Spengler, sich innen an Timo vorbei zu drücken, welcher aber in der folgenden Grundigkehre kontern konnte. Gleichzeitig ging Green an Spengler vorbei.
In der folgenden Durchfahrt des Schöller S stach Green mit einer fragwürdigen Aktion in eine viel zu kleine Lücke, berührte Timo, welcher um Schlimmeres zu verhindern die Lenkung öffnen musste und so auf den dreckigen Teil der Strecke kam. Green sowie Spengler und Eki zogen vorbei und sicherten sich die Plätze eins bis drei. Schade. Unschönes Ende eines bis dahin eigentlich äußerst fairen Rennens.
Zu erwähnen auf jeden Fall noch Markus Winkelhock im Playboy Audi, welcher nach dem Gullideckeltreffer am Vortag aufgrund einer nachezu übermenschlichen Leistung seiner Mechaniker das Rennen noch vom letzten Platz in Angriff nehmen konnte, verbesserte sich am Ende auf Platz 13. Katherine wurde nach dem verunglücktem Start zwar nur 12 konnte sich aber im 2008er Audi die schnellste Rennrunde sichern. Respekt!
Resümee zum Wochenende: Trotz des unschönes Ausgangs einfach geil. Viel Action in den verschiedenen Klassen, grandiose Stimmung und ein an Spannung kaum zu übertreffendes DTM Rennen! Wenn möglich, bin ich nächstes Jahr sicher wieder am Ring ;)

Dienstag, 26. Mai 2009

Fränkische Schweiz Mountainbike Marathon 2009


Sonntag morgen 6:00 Uhr. Der Wecker klingelt. Baaah, wer ist auf diese Idee gekommen. Startnummernausgabe von 7 bis 9 Uhr. Start der mittleren und langen Distanz um 10.
Also raus aus dem Bett, frisch machen, noch etwas mampfen und ab Richtung Bahnhof. Kurz nach 8 war Bamberg erreicht. Von dort an noch 10 Kilometer lockeres Einradeln bis Litzendorf in der Fränkischen Toskana. Wer sich den Namen ausgedacht hat weiß ich nicht, vom Wetter jedenfalls stand der Tag dem italienischen Vorbild in nichts nach. Kein Wölkchen, welches das Bild des strahlend blauen Himmels stören konnte.
Im Startort angekommen herrschte bereits wildes Treiben. Überall Bikes in den verschiedensten Ausführungen, von Stahl bis Carbon war alles vertreten. Da war noch eine halbe Stunde bis 9, also fix die Startnummer und den Transponder abgeholt und am Stereo befestigt.
Nach ner halben Stunde gaaanz lockerem hin und her geradel, wurde um halb 10 langsam Aufstellung genommen. Die Profis vorn, der Rest weiter hinten. Da ich die erste der zwei Runden eh in einem für mich noch relativ lockerem Tempo angehen wollte, platzierte ich mich erstmal im hinteren Mittelfeld.
Um 10 gings dann los. Startschuss. Schnell zog sich das Feld auseinander. Bei gut 700 Startern auch kein Wunder. Zeit zum eingewöhnen blieb kaum. Keine 2 Kilometer nach dem Start ging es hinauf Richtung Geisberg. Und da ich die Strecke im Vorfeld bereits inspeziert hatte, war ich auf das vorbereitet, was folgen sollte. Die ausgiebigen Regenfälle der Vortage hatte die Strecke soweit aufgeweicht, dass man recht leicht im Morast stecken bleiben konnte. Bei der vorherrschenden Breite der angesprochenen Passage führte es letztendlich dazu, dass sich das Tempo schnell soweit reduzierte, dass nur noch schieben möglich war. Und das ganze 200 Höhenmeter! Mit dem anschließenden Übergang auf einen gepflegten Schotterweg und die Möglichkeit sich wieder pedalierend fortzubewegen war das Feld natürlich endgültig zerrissen. Mit den ersten Pedalumdrehungen löste sich auch der am Anstieg gesammelte Matsch an den Reifen und spritze in alle Richtungen. Damit war schon klar, dass a) im Anschluss eine ausgiebige Radwäsche notwendig werden würde und b) dahingehend keine Rücksicht auf Verluste mehr genommen werden musste *gg*.
Nachdem die Strecke ihren höchsten Punkt am Geisberg überschritten hatte, ging es erstmal bergab. Über Waldwege, kurze Asphaltpassagen und Schotter schlängelte sich der Weg Richtung Seigelstein, dessen Umrundung nach einem kurzen, aber dafür knackigen Anstieg anstand.
Eine weitere bergab, bergauf Passage (Tststs. Platz da, wer wird den hier schieben. *g*) später durfte erstmal Verpflegung gefasst werden. Also fix ein Becher Iso-Getränk geleert, nen Keks eingewurfen und noch nen Riegel in die Trikotasche gepackt. Weiter gings, nur nicht zuviel Zeit verlieren. Damit direkt wieder etwas Konkurrenz hinter mir gelassen. Hehe.
Nun wurde es erstmal flowig. Full Speed ahead ging es auf breiten Waldwegen der nächsten Herausforderung entgegen. Und die kam unerwartet. Hatten die doch tatsächlich nach meiner Streckeninspektion, noch die Route geändert. Da half nur eins, voll in die Eisen und fix runter mit der Kette aufs kleine Kettenblatt. Und das war bitter notwendig. Nach der einleitenden, fiesen 90° Grad Kurve stand man direkt wieder in der nächsten Steigung. Aber kein Problem. Steile Anstiege frisst das Stereo ja am liebsten ;)
Dann hieß es wieder heizen Richtung Hauptsmoorwald. Und da es ja um den Spass ging, wurde jede Kuppe mitgenommen und nicht umfahren, wie langweilig! Langsam kam mir die Strecke auch wieder bekannt vor. Spätestens als ich in der Ferne die Fluten des Baches erkannte, welchen ich bei meiner Inspektion noch möglichst langsam durchfahren habe, wusste ich wieder wie die Stunde geschlagen hat. Doch heute war nix mit langsam, also nochmal Tempo aufnehmen und durch. Lustig. ^^
Der nächste Teil der Strecke bestand zum Großteil nur aus Waldpfaden, nicht besonders anspruchsvoll, aber durch den aufgeweichten Untergrund, der die Stollen förmlich festzuhalten schien, recht Kräfte raubend. Wer hätte da gedacht, dass es nochmal in eine Schlammschlacht ausartet? Doch ca. 5km vor der Zielpassage wurde die Strecke plötzlich unfahrbar. Der Matsch zu tief, links und recht kein vorbeikommen. Da half nix, wieder runter vom Rad, schieben und dabei möglichst nicht weiter als bis zu den Knöcheln versinken. ^^
Damit war das Ziel jedoch greifbar nahe. Zumindest für die meisten für uns. Ich hatte ja zwei Runde gebucht. *g* Also im Verpflegungsbereich nochmal Flasche füllen, Becher Wasser reinkippen, und nochmal von vorn. Plötzlich kam man sich auf der Strecke richtig einsam vor. Nur gut, dass ich meine Körner noch nicht verblasen hatte. So hatte ich bald wieder ein paar Leute ein- und überholt ^^
Hässlich wurde es erst bei Kilometer 65. Wadenkrampf. Au Backe. Dacht schon, dass könnte es jetzt gewesen sein. Doch alles halb so wild. War schon wieder auf dem Weg Richtung Hauptsmoorwald und konnte so beim bergabsurfen das Bein ausgeklinkt etwas dehnen. Nach einer Minute war das schlimmste schon wieder vorbei, Adrenalin sei dank.
Letztendlich hieß es 4 Stunden Fahrtzeit auf 79 Kilometer und knapp 1600 Höhenmeter. Den 20er Schnitt knapp verfehlt. Platz 149 von 227 Startern auf der Langdistanz.
Denke für den ersten MTB Marathon ganz okay ;)

Aja, die Bilder gabs von den Fotografen von Sportograf.

Sonntag, 10. Mai 2009

Anmeldung steht



Genau. So siehts aus.
Nächste Woche Sonntag steh ich mit am Start für den Fränkische Schweiz Bike Marathon. Hab natürlich gleich für die vollen 80km gemeldet, wenn schon denn schon ;)

Mittwoch, 25. Februar 2009

Fränkische-Schweiz-Mountainbike-Marathon

17. Mai Bamberg, also förmlich um die Ecke.
Zur Auswahl stehen 20 km (300 hm), 40 km (800 hm) und 80 km (1600 hm).
Hmm, da kommt man in Versuchung ^^

So oder so, der Schnee muss weg! :D

Montag, 2. Februar 2009

Neues aus dem Val Viola


Während ich im letzten Beitrag noch die irre Tragepassage von der Passhöhe des Val Viola Richtung Poschiavo beschrieb, hat sich dort mittlerweile einiges getan. Ich vermute alle Beteiligten erinnern sich noch an die Bauerarbeiter am Wegesrand? Extra für uns Mountainbiker waren diese schon dabei, den nun fertigen Trail von der Passhöhe hinunter zum Saoseo-See anzulegen. Würde ja schon fast lohnen, sich das dieses Jahr nochmal anzuschaun ^^
So oder so, werde hier demnächst schonmal ein paar mögliche Routen zum Lago präsentieren ;)

Dienstag, 20. Januar 2009

Tag 7: The Bitter End


So muss es sein. Soll sich das Wetter doch austoben, wenn wir mal gerade nicht radeln und möglichst ein Dach über dem Kopf haben. Gesagt, getan. Während über dem Lago di Cancano in der Nacht ein Gewitter tobte, präsentierte sich der nächste Morgen wieder nach Wunsch: trocken und sonnig.
Kurz nach unserem Start am Lago passierten wir bereits die Torri di Fraele, die Ruinen der alten Wachtürme von Bormio, welche im Normalfall eine von Serpentinen gespickte Abfahrt einleiten. Wir jedoch passierten nur die ersten drei Kehren dieses grandiosen Beispiels alpiner Straßenbaukunst und folgten danach einem von der Straße abzweigenden Schotterweg Richtung Westen. Zu Beginn noch recht gemütlich führte uns dieser am Berghang entlang Richtung Val Viola. Beim Übgang in dieses ging es dann auch wieder in die Vollen. Der Weg wurde steiler und füllte sich mit Italienern, welche Richtung des Rifugios unterhalb des Passes pilgerten. Wir jedoch wollten weiter. Und zwar erstmal zur Passhöhe auf 2528m. Während sich bis auf kleine Umwege über reißende Bergbäche (*gg*) fast alles noch irgendwie fahrbar präsentierte, war mit Überquerung der Passhöhe Schluß. Da half mal wieder nur Bike schultern und tragen, wobei sich auf unserem Weg bergab (welchem Weg ? ^^) auch das teilweise schwierig gestaltete.
Nach diesen Strapazen hatten wir uns erstmal eine Pause verdient, welche wir an einem der schönsten Seen der Alpen verbringen konnten. Doch Ziel für heute war das erreichen eines anderen, größeren Sees. Von daher hieß es wieder aufsatteln und genießen. Trailflow vom Feinsten erwartete uns auf unserer Route durchs Val Campo nach Poschiavo. Dabei muss ich mir jedoch die hintere Bremsscheibe etwas verdellt haben, die seit dem jede Umdrehung mit einem leichten Schleifgeräusch quittierte. Aja, halb so wild, weiter gings. Vorbei am Lago di Poschiavo, durch Brusio nach Tirano (wo die Schweizer Bahn ihre Trasse übrigens direkt über den Kirchenvorplatz gebaut hat ^^).
Von nunan sollte uns die heutig Tour eigentlich nur noch recht unspektakulär ohne große Vorkommnise zum Lago di Como führen. Aber wie immer kommt es anders, als man sich das denkt ... Um die restlichen Kilometer in der Ebene schnellst möglich hinter uns bringen, wurde ein bissl gekreisel. Das ging auch solange gut, bis Rinkes kurz hinter einer Kurve stark bremsen musste und zu Fall kam. Resultat: Schlüsselbeinbruch. Statt also im Lago noch ein Ründchen zu baden, besuchten wir am frühen Abend das Krankenhaus in Sondrio und machten uns am nächsten Tag auf die Heimfahrt per Bahn.

Der Rest der geplanten Tour, muss dann wohl dieses Jahr dran glauben. Hoffentlich ohne Sturz oder andere Katastrophen ...

Dienstag, 6. Januar 2009

Tag 6: Vorsicht, Murmeltier !


Was uns das Vinschgau am Abend zuvor verweigerte, sollte uns zum Start in den neuen Tag nicht versagt bleiben: Blendendes Wetter, blauer Himmel und Sonnenschein soweit das Auge reichte, begrüßte uns beim morgentlichen Blick aus dem Fenster. Trotzdem sollten wir kurz nach dem Start in die sechste Etappe nass werden. Dabei war Petrus zumindest diesmal schuldlos. Der idilische Etschradweg, welchem wir vorbei an Latsch und Prat am Stilfser Joch nach Glurns folgten, schlängelte sich durch die riesigen Apfelanbaugebiete des Vinschgaus. Und diese wurden, wie im Sommer üblich, künstlich beregnet. Wen interessieren da die armen Radfahrer ? ^^
In Glurns (907m) richteten wir unseren Blick das erste Mal Richtung Schweiz. Es ging hinein ins Val Müstair, in welchem wir auch die Grenze passierten. Von Beginn an folgten wir dem ständig ansteigenden Talverlauf. Wenn immer möglich auf parallel zur Straße verlaufenden Waldwegen, da die Temperaturen auf dem Asphalt beinahe ins Unerträgliche stiegen.
Kurz hinter Santa Maria (1375m) wurde es dann wieder steigungstechnisch interessant. Wir verließen die Straße und wendeten uns auf einem geschottertem Weg ins Val Vau. Mit knackigen Steigungsprozenten ging es Richtung Döss Radond auf 2240 Metern, dem höchsten Punkt des Tages. Dieser wollte jedoch erst einmal erreicht werden. Als wir mit der Überquerung einer Bergkuppe bereits das Schlimmste hinter uns wähnten, holte uns der Wind erst einmal auf den Boden der Tatsachen, bzw. des Val Vau zurück. Ein enormer Gegenwind bließ uns plötzlich entgegen und machte die letzten Höhenmeter nochmals zu einem Kraftakt.
Oben angekommen konnten wir beim Nahrung fassen ganze Horden des gemeinen Alpenmurmeltiers beobachten, welche sich auf den Hängen der Berge tummelten. Und die wussten schon warum, das Hochplateu welches sich vor uns erstreckte würde ich zu den schönsten Regionen der Alpen zählen. Nur blöd das die Mountainbike Route, auf welcher wir unterwegs waren, mal so richtig zum Heizen einlud *g* - war nicht einfach beides unter einen Hut zu bekommen ;)
Der Übergang ins benachbarte Tal gestaltete sich noch einmal atemberaubend. Dazu nur ein Wort: Monstersingletrail! Links Berghang, rechts Abgrund. Ständige kurze Abfahrten mit Gegensteigungen, welche man fast allein durch den gesammelten Schwung bewältigen konnte. *sabber*
Im Anschluss mussten wir uns noch richtig sputen. Gewitter lag in der Luft. Vorbei am Lago di San Giacomo ging es zum Lago di Cancano, wo wir, trotz kaum einem Wort der italienischen Sprache mächtig, unser Quartier organisieren konnten, inklusive einem hüttenwürdigen 4-Gänge Menü ;)

Für die Freunde der Statistik: 1892 Höhenmeter, 91.33km Strecke bei 6 1/2 Stunden Fahrzeit standen diesmal zu Buche.