Freitag, 11. Dezember 2009

Tag 3: Stippvisite am Lago Maggiore

Und da simmer wieder. Zeit wurde es ja wieder. Doch dank Netbook, komm ich jetzt auch im Zug n bissl zum Schreiben ;)
Also, weiter geht’s mit der Trans Alp.




Samstag morgen, an den Ufern des Comersees zieht sich die Dunkelheit zurück und überlässt dem Tag die Herrschaft. Ich winde mich aus dem Schlafsack und schlüpfe in die Badehose. Fünf Schritte später stehe ich im Wasser des Lagos. Während die Anderen langsam ihr Nachtquartier verlassen, ziehe ich bereits ein paar Bahnen im frischen Wasser. Was gibt es besseres um einen Tag mit 2000 Höhenmetern einzuleiten?
Nachdem im Anschluss jeder seine sieben Sachen wieder zusammengepackt und etwas Proviant für die nächsten zwei Tage gefasst hatte, ging es los Richtung Passo del Jorio. Quasi direkt in Dongo stürzten wir uns in den Anstieg, welcher den Großteil unseres restlichen Tages bestimmen sollte.
Begleitet von ein paar vereinzelten Regentropfen, schlängelten wir uns immer weiter den Berg hinauf. Höhenmeter um Höhenmeter. Dabei wurden aus Straßen zunächst asphaltierte Wege und schließlich reine Schotterpisten.
Mit der Höhe kam jedoch auch das schöne Wetter. Die Regenwolken verzogen sich und im finalen Abschnitt des Anstieges wurden wir von der Sonne begleitet. Einfacher wurde dieser dadurch jedoch nicht. Die direkte Zufahrt zum Rifugio knapp unterhalb des Passos war mit grobem Gestein geplastert, was der konditionellen Komponente noch technische hinzufügte. Genau zu jener Zeit hatte sich außerdem eine Gruppe von Italienern in den Kopf gesetzt, unbedingt ins Tal zurückkehren zu wollen. Und zwar im Gegensatz zu uns, mit dem AUTO. Unabhängig davon, wie auch immer sie überhaupt das Rifugio erreicht hatten, ging ihre halsbrecherische Abfahrt recht flott von statten, so das wir uns jedoch insgesamt zwei mal in Straßengraben retten mussten.
Nachdem wir dann doch noch, einer nach dem anderen, das Rifugio als Zwischenziel unserer Etappe erreicht hatten, war erstmal eine Stärkung in Form einer ordentlichen Portion Pasta dringend von Nöten.
Frisch gestärkt machten wir uns anschließend auf Richtung Lago Maggiore. Drei Minuten Tragepassge später, standen wir erstmal auf dem Passo, welcher nochmal einen beeindruckenden Überblick über den zurückgelegten Anstieg offenbarte.
Während der erste Abschnitt der Abfahrt noch recht zügig zurückzulegen war, stockte das Ganze nachdem wir die Richtung gen Alpe di Giumello wechselten. Kurze knackige Trailpassagen wechselten sich mit komplett verblockten Abschnitten ab, in welchen wir die Bikes über Bäche, umgestürzte Bäume und Felsvorsprünge bewegen mussten. Zu allem Überfluss hatte sich eine Gruppe von Kühen den ohnehin schon engen Weg als Rastplatz erwählt. Wann immer wir uns in ihre Richtung bewegten, flüchteten sie panische ein paar Schritte, bevor sie erneut unsere Einflugschneise belagerten. Um dieser Belagerung zu entgehen, half nur ein beherztes Ausweichen unsererseits in die Prärie. Zu diesem Zeitpunkt war uns bereits klar, dass ein abendliches Bad im Lago Maggiore wohl aufgrund von Zeitmangel ausfallen werden würde.
Nachdem wir schließlich die Alpe erreicht hatten, konnten wir wieder Geschwindigkeit aufnehmen. Auf Asphalt ging es mit Höchstgeschwindigkeit ins Tal nach Bellinzona. Hunderte, zuvor hart erkämpfte Höhenmeter verflogen bergab ins nichts, bis wir das Höhenniveau des Lago Maggiores, und schließlich Locarno erreichten. Jedoch weder dem Lago, noch dem prunkvollem Städtchen an seinem Ufer konnten wir besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen. Die hinter den Bergen untergehende Sonne ließ uns keine Zeit zum verweilen. Und so mussten wir bereits mit der anschließenden Einfahrt ins Valle Maggia den Kampf gegen die aufkommende Dunkelheit aufnehmen, bevor wir mit schwindenden Kräften unsere Unterkunft in Form eines Heulagers auf dem Dachboden einer Scheune erreichten.
Um das ganze noch einmal in Zahlen zu fassen: 94,89 Kilometer und 2046 Höhenmeter in 7 Stunden überwunden. :)

2 Kommentare:

Rinkes hat gesagt…

na das hat ja wieder gedauert ;)
wann kommt passo del naret?

Tobi hat gesagt…

Bin schon am schreiben :D