Dienstag, 6. Januar 2009

Tag 6: Vorsicht, Murmeltier !


Was uns das Vinschgau am Abend zuvor verweigerte, sollte uns zum Start in den neuen Tag nicht versagt bleiben: Blendendes Wetter, blauer Himmel und Sonnenschein soweit das Auge reichte, begrüßte uns beim morgentlichen Blick aus dem Fenster. Trotzdem sollten wir kurz nach dem Start in die sechste Etappe nass werden. Dabei war Petrus zumindest diesmal schuldlos. Der idilische Etschradweg, welchem wir vorbei an Latsch und Prat am Stilfser Joch nach Glurns folgten, schlängelte sich durch die riesigen Apfelanbaugebiete des Vinschgaus. Und diese wurden, wie im Sommer üblich, künstlich beregnet. Wen interessieren da die armen Radfahrer ? ^^
In Glurns (907m) richteten wir unseren Blick das erste Mal Richtung Schweiz. Es ging hinein ins Val Müstair, in welchem wir auch die Grenze passierten. Von Beginn an folgten wir dem ständig ansteigenden Talverlauf. Wenn immer möglich auf parallel zur Straße verlaufenden Waldwegen, da die Temperaturen auf dem Asphalt beinahe ins Unerträgliche stiegen.
Kurz hinter Santa Maria (1375m) wurde es dann wieder steigungstechnisch interessant. Wir verließen die Straße und wendeten uns auf einem geschottertem Weg ins Val Vau. Mit knackigen Steigungsprozenten ging es Richtung Döss Radond auf 2240 Metern, dem höchsten Punkt des Tages. Dieser wollte jedoch erst einmal erreicht werden. Als wir mit der Überquerung einer Bergkuppe bereits das Schlimmste hinter uns wähnten, holte uns der Wind erst einmal auf den Boden der Tatsachen, bzw. des Val Vau zurück. Ein enormer Gegenwind bließ uns plötzlich entgegen und machte die letzten Höhenmeter nochmals zu einem Kraftakt.
Oben angekommen konnten wir beim Nahrung fassen ganze Horden des gemeinen Alpenmurmeltiers beobachten, welche sich auf den Hängen der Berge tummelten. Und die wussten schon warum, das Hochplateu welches sich vor uns erstreckte würde ich zu den schönsten Regionen der Alpen zählen. Nur blöd das die Mountainbike Route, auf welcher wir unterwegs waren, mal so richtig zum Heizen einlud *g* - war nicht einfach beides unter einen Hut zu bekommen ;)
Der Übergang ins benachbarte Tal gestaltete sich noch einmal atemberaubend. Dazu nur ein Wort: Monstersingletrail! Links Berghang, rechts Abgrund. Ständige kurze Abfahrten mit Gegensteigungen, welche man fast allein durch den gesammelten Schwung bewältigen konnte. *sabber*
Im Anschluss mussten wir uns noch richtig sputen. Gewitter lag in der Luft. Vorbei am Lago di San Giacomo ging es zum Lago di Cancano, wo wir, trotz kaum einem Wort der italienischen Sprache mächtig, unser Quartier organisieren konnten, inklusive einem hüttenwürdigen 4-Gänge Menü ;)

Für die Freunde der Statistik: 1892 Höhenmeter, 91.33km Strecke bei 6 1/2 Stunden Fahrzeit standen diesmal zu Buche.

1 Kommentar:

Andi hat gesagt…

Hehe super Geschichte, war aber auch n geiles Tal da!!! Ich warte auf jetzt mal auf die letzte Etappe, das finale Ende! Hast noch n bissl Zeit, bis ich in Adelaide bin. So keep goin'! :D