Montag, 15. Dezember 2008

Tag 5: Cause we got high ...


So stellt man sich den Start in einen Alpencross-Tag vor: von der Sonne geweckt, strahlend blauer Himmel soweit das Auge reicht. Grund genug für uns, um in Richtung Königsetappe zu starten.
Und los ging es, wie sollte es anders sein, mit gemütlichem Anstieg Richtung Pfelders auf 1622 Metern, wo wir erst einmal Verpflegung aufnahmen bzw. direkt wieder verputzten ^^ Die nächsten gemächlichen 200 Höhenmeter Richtung Lazinser Alm sollten uns noch einmal ermöglichen Kräfte zu sammeln. Doch der kommende Anstieg hinauf zum Eisjöchl drängte sich bereits drohend in unser Blickfeld. Förmlich mit Erreichen der Alm sollte geordnetes Fahren der Vergangenheit angehören. Mehr als kurze Abschnitte mit mehreren Pedalumdrehungen wurden durch den mit Wasserablaufrinnen und gröberen Gesteinsbrocken gepflastereten Weg im Ansatz unterbunden. Eine Serpentine folgte der nächsten. Erst das Erreichen eines flacheren Abschnittes ermöglichte uns etwas Luft zu schnappen. Der Weg zog sich jetzt mehr oder weniger eben am Berg entlang, um uns kurze Zeit später mit der nächsten Klettereinlage zu konfrontieren. Noch steiler, noch enger - wie sollte es anders sein, frei nach dem Motto: Biken Impossible. In den Blicken der entgegenkommenden Wanderer spiegelten sich Bewunderung und Unverständiss gleichermaßen.
Auf dem nächsten Hochplateau angekommen, eröffnete sich zum ersten Mal der Blick Richtung Stettiner Hütte, kurz unterhalb des Eisjöchls gelegen. Ein Ziel vor Augen zu haben ist immer positiv, doch der Weg, welcher sich abzeichnete, ließ uns abermals den Atem stocken. Zum gleichen Zeitpunkt wollte mir doch tatsächlich so ein Flachlandtiroler mit Blick Richtung meines Schuhwerkes erklären, dass ich damit nicht mehr weit kommen würde. Pff, Amateur, wohl noch nie etwas von den Albert Gebrüdern gehört ^^ Und ihre Zeit war gekommen. Das einzige was noch zwischen uns und dem höchsten Punkt unseres Alpencrosses stand, waren unzählige Wasserablaufrinnen, welche den knackigen Anstieg hinauf wieder zu einer Gedultsprobe aus ständigem Anfahren und vereinzelten Schiebepassagen werden ließen. Doch der Ausblick in die umliegende Bergwelt, das immernoch stimmige Wetter und die Aussicht auf eine mörderische Abfahrt ließen alle Strapazen lächerlich erscheinen. Erst recht als die Stettiner Hütte auf 2875 Metern erreicht war und wir erstmal eine ordentliche Verpflegungspause einlegen konnten.
Danach war nach nur weniger Metern vielleicht DAS Highlight der Tour erreicht: das Eisjöchl auf 2895 Metern. Höher würde es nicht mehr gehen.
Was nun jedoch anstand war nicht weniger spektakulär. Bis zu unserer späteren Unterkunft kurz vor Latsch waren noch satte 2200 Höhenmeter zu vernichten ^^ Da hieß es nur dem Dämpfer wieder maximalen Spielraum gewähren und ab in den Downhill. Unten angekommen war es schwierig, das vom Fahrtwind ins Gesicht gezeichnete Grinsen wieder loszuwerden, und das obwohl uns das Wetter im Vinschgau alles andere als willkommen hieß. Und so beendeten wir den Tag mit einem kräftigen Gewitter und ordentlichem italienischen Abendessen.

So wie es sich gehört ^^

1 Kommentar:

Andi hat gesagt…

Scheisse habe gerade echt keine Zeit zum lesen, wuerde aber so gerne ... Bin nur gerade aufm Sprung und on the road. Wird aber nachgeholt ;)