Mittwoch, 16. August 2006

Rund um die Hainleite 2006 - Teil 2

Ok, hat dann doch etwas länger gedauert, aber der Bericht kommt wie versprochen.
Samstag 12.08.06, 5:30 Uhr, der Wecker reisst mich aus dem Schlaf. Aber nochmal umdrehen und weiterschlafen ist nicht, 7:18 fährt der Zug. Also raus aus den Federn und in die Gänge kommen. 6:55 aufs Fahrrad und auf nach Ilm zum Bahnhof. Das Wetter, wiedererwarten gut, sogar die Sonne begleitet mich auf meinem Weg. Gerade rechtzeitig zur Einfahrt des Zuges komme ich an. Das Fahrrad habe ich unterwegs an der Mensa geparkt, man weis ja nicht, was Petrus noch so geplant hat. 8:15 Erfurt, noch reichlich eine Stunde bis zur Eintragung in die Starterliste, also genügend Zeit zur Thüringenhalle zu laufen. Unterwegs überholt mich schon der Teambus von Milram.

Vor Ort angekommen sind schon die ersten Kommentare des Moderators zu vernehmen. Doch halt, diese Stimme kennst du doch. Karsten Migels, allen Eurosport Zuschauern ein Begriff, führt durch den Tag. Bereits kurz nach halb zehn treffen dann die ersten Mannschaften auf dem Podium vor der Thüringenhalle mit der Starterliste ein. Aber die grossen Namen lassen noch auf sich warten. Als erste Pro Tour Mannschaft zeigt sich Milram mit Supersprinter Alessandro Petacchi, welcher hier sein Comeback nach dem tragischen Unfall beim Giro feiert.


Im Anschluss folgen Wiesenhof, Davitamon-Lotto, Gerolsteiner, T-Mobile und natürlich CSC. Heppe durfte da als sportlicher Leiter von Wiesenhof Akud natürlich nicht fehlen.







Schließlich natürlich der Moment auf den Viele (jaa, ich auch) gewartet hatten. Jens Voigt, dreifacher Tour Etappen- gewinner und Sieger der Deutschland Tour 2006 gibt sich die Ehre. Die ganze Zeit von Journalisten und Photografen umringt, wie das Licht von den Motten.


10:40 war es dann soweit, Startschuss. Die Fahrer machen sich bei immernoch gutem Wetter auf die 186 km rund um die Hainleite. Während der Tross unterwegs ist, werden in Erfurt Zukunftsrennen und Sprints ausgefahren. Informationen zum Renngeschehen werden vom Moderator bekannt gegeben. Zwischenzeitlich ist auch ein Videowürfel in Funktion. Es hat sich wohl eine dreiköpfige Spitzengruppe mit Kurt-Asle Arvesen gebildet, welche das Renngeschehen bestimmt.

Gegen 13:30 kommt dann langsam Unruhe auf. Auch ich mache mich auf den Weg an die Arnstädter Hohle. Kaum in Position verbeitet sich die Nachricht, dass das Feld 10 Minuten schneller als erwartet unterwegs ist. Schon hört man den Hubschrauber des Fernsehens, die ersten Wagen des Konvois erreichen die Steigung. Dann folgen die Fahrer. Immernoch in Führung: Kurt-Asle Arvesen vom Team CSC. Er holt sich die SWE Sprintprämie bei der ersten Zielpassage. Doch das Feld ist nicht weit entfernt. T-Mobile drückt aufs Tempo und will den Ausreisser wieder einfangen. Bevor das allerdings realisiert werden kann, gehen neue Attacken. Sebastian Lang, eine Woche zuvor Gewinner des Bergtrikots der Deutschlandtour, entflieht dem Feld. Auf seiner Verfolgung, Jens Voigt, wer sonst, könnte man denken. Voigte erreicht Seppel Lang und geht an ihm vorbei. Wenn er das erfolgreich zu Ende bringen will, muss er nun noch drei Runden solo an der Spitze zurücklegen, mit dem heißen Atem seiner Verfolger im Nacken. Noch zwei Runden, Voigte vorbei, ich habe ein Auge auf der Uhr, eins auf der Strecke. Der Vorsprung wächst. Sieht gut aus. Ich mache mich langsam auf den Weg nach unten. Noch eine Runde. Voigte kann seinen Vorsprung vorm Feld, welches Seppel Lang mittlerweile wieder kassiert hat, weiter ausbauen. Gerade im Zielbereich angekommen, höre ich Karsten Migels, "Jens Voigt auf den letzten Metern". Der Sieger der Deutschland Tour kann also auch den ältesten Klassiker Deutschlands im Jahre 2006 für sich entscheiden. 40 Sekunden nach Voigt kommt es zum Sprint den Robert Retschke vom Team Wiesenhof Akud, vor Frederic Amorison, für sich entscheiden kann. Retschke wähnt sich durch Voigts grossen Vorsprung im ersten Augenblick sogar für den Sieger. CSC komplettiert das überragende Ergebnis mit einem vierten Platz von Karsten Kroon. David Kopp vom Team Gerolsteiner wird Fünfter.


Kann nur sagen, Radrennen live rockt. Muss definitiv mal zu Tour oder zum Giro.
So long

Keine Kommentare: